Der Birnbaumtiger - Stephanitis piri

Wer ist der Tiger im Birnbaum?

Der ursprünglich aus Asien stammende Birnbaumtiger hat sich nach und nach in Europa etabliert, wo er mittlerweile erhebliche Schäden in Birnenplantagen anrichtet.

Situation in Frankreich

In Frankreich ist der Birnentiger in den meisten Birnenanbaugebieten ein weit verbreiteter Schädling. Seine Präsenz ist besonders in den südöstlichen Regionen bemerkenswert, wo die klimatischen Bedingungen für seine Entwicklung günstig sind. Es wurde auch in anderen Teilen des Landes gemeldet, darunter auf der Île-de-France und in der Normandie. In heißen, trockenen Jahren, in denen sich die Insektenpopulationen schnell vermehren können, sind die Schäden oft schwerwiegender. Französische Obstgärtner sollten ihre Obstgärten sorgfältig überwachen, da ein unkontrollierter Befall die Erträge erheblich reduzieren und die Fruchtqualität beeinträchtigen kann. Um die Populationen dieses Insekts auf einem akzeptablen Niveau zu halten, sind häufig integrierte Managementstrategien einschließlich Überwachung sowie chemischer und biologischer Behandlungen erforderlich.

Wie erkennt man den Birnbaumtiger?

Der Birntiger ( Stephanitis piri ) ist ein kleines Insekt mit einer Länge zwischen 3 und 4 Millimetern. Sein Körper ist relativ abgeflacht, sodass er sich leicht unter den Blättern von Birnbäumen verstecken kann. Eines der charakteristischsten Merkmale dieses Insekts ist die Struktur seiner Flügel, die transparent und mit schwarzen Flecken gesprenkelt sind. Diese Flügel sind an den Seiten des Körpers weit ausgedehnt und haben eine netzartige Struktur, die an eine Art feine Spitze erinnert. Der Körper des Birnentigers ist bräunlich bis hellbraun gefärbt, was eine hervorragende Tarnung auf der Unterseite der Blätter bietet. Der Kopf ist groß und hat lange, fadenförmige Antennen, die zur Erkundung der Umgebung und zum Aufspüren von Wirtspflanzen dienen. Die Augen haben eine dunkle Farbe und bilden einen Kontrast zum Rest des Körpers. Die Larven sind zwar kleiner, sehen aber völlig anders aus. Sie sind schwarz bis braun, haben einen ovalen, abgeflachten Körper und sind mit stacheligen Haaren bedeckt, die ihnen ein raues Aussehen verleihen. Diese Stacheln schützen die Larven vor Fressfeinden. Die Larven durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, in denen sie sich häuten und an Größe zunehmen, bevor sie das Erwachsenenstadium erreichen. Der durch den Birnbaumtiger verursachte Schaden ist auch eine Möglichkeit, ihn zu identifizieren. Die befallenen Blätter weisen helle Flecken auf und trocknen schließlich aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Insekten Saft saugen, wodurch der Baum allmählich geschwächt wird.

Betroffene Pflanzen

Der Birntiger befällt hauptsächlich Birnbäume ( Pyrus spp.). Es kann jedoch auch andere Obstbäume wie Apfelbäume ( Malus spp.) und in seltenen Fällen andere Pflanzenarten befallen.

Auswirkungen auf Nutzpflanzen

Ein Befall mit Stephanitis piri kann zu einer erheblichen Schwächung der Bäume führen und die Qualität und Quantität der produzierten Früchte beeinträchtigen. Befallene Blätter werden fleckig, verfärben sich und fallen schließlich vorzeitig ab.

Biologischer Kreislauf

Der Lebenszyklus des Birntigers umfasst mehrere Phasen:

1. Eier

Die Weibchen legen ihre Eier auf der Unterseite der Blätter ab, oft in der Nähe der Blattadern. Die Eier überwintern und schlüpfen im folgenden Frühjahr.

2. Larven

Nach dem Schlüpfen beginnen die Larven sofort mit der Nahrungsaufnahme an den Blattspreiten und verursachen dabei sichtbare Schäden. Sie durchlaufen mehrere Larvenstadien, bevor sie sich in erwachsene Tiere verwandeln.

3. Erwachsene

Die Erwachsenen, erkennbar an ihrem flachen Aussehen und den transparenten, schwarz gesprenkelten Flügeln, ernähren sich weiterhin von den Blättern. Sie sind von Frühling bis Herbst aktiv und erzeugen je nach klimatischen Bedingungen mehrere Generationen pro Jahr.

Behandlung

Der Umgang mit dem Birntiger erfordert einen integrierten Ansatz:

1. Ăśberwachung

Eine regelmäßige Überwachung der Obstgärten ist unerlässlich, um einen Befall schnell zu erkennen. Gelbe Klebefallen können zur Überwachung erwachsener Populationen verwendet werden.

2. Kulturelle Methoden

Durch das Entfernen abgefallener Blätter und anderer Pflanzenreste kann die Anzahl der Überwinterungsplätze für Eier verringert werden. Ein angemessener Schnitt zur Förderung der Belüftung der Bäume kann ebenfalls den Befall begrenzen.

3. Chemische Behandlungen

Bei starkem Befall können spezielle Insektizide eingesetzt werden. Ihre Anwendung muss jedoch mit Vorsicht erfolgen, um eine Schädigung von Bestäubern und anderen nützlichen Insekten zu vermeiden.

4. Nematodenbehandlung

Eine wirksame biologische Methode ist der Einsatz entomopathogener Nematoden, die die Larven des Birntigers parasitieren. Diese Nematoden werden im Frühjahr, wenn die Larven aktiv sind, auf Bäume aufgebracht. Dieser Ansatz ist umweltfreundlich und sicher für andere Nützlinge.

zurĂĽck zur Homepage Menu 0
Top